Unser Brauchtum

Die wichtigsten Eckpunkte unserer Fasnacht

Laternentanz

Im Jahr 1938 wurde der Laternentanz vom Blätzlevatter Ludwig Müller ins Leben gerufen und in seinem Grundablauf erdacht. Der Ursprung des Laternentanzes bezieht sich auf ein Edikt aus dem Jahr 1388 in dem der „Hohe Rat zu Konstanz“ dem normalen Bürger alles Lebenswerte, nämlich das Nachtleben, untersagt. Es sei denn, der Nachtschwärmer leuchtet sich selber heim und macht die braven Bürger durch eine Laterne auf seine schändlich lasterhaften Nachteskapaden aufmerksam. Im Lanternentanz versucht der Bolizeiblätz, die ihn umtanzenden und verhöhnenden Blätzlebuebe durch lautes Schellen mit seiner Büttelschelle zur Ordnung aufzurufen. Gegen Ende des Tanzes gibt der entmachtete Bolizeiblätz frustriert auf und schließt sich den Tänzern an. Der Laternentanz wird traditional am Ende des Weckens, am Schmotzigen Dunschdig und zur Verbrennung am Fasnachtsdienstag aufgeführt. Bei Narrentreffen wird der Laternentanz auch außerhalb von Konstanz aufgeführt und gehört zu den Aushängeschildern der Zunft.

Wecken

Morgens um 6 Uhr ist die Welt noch in Ordnung – außer es ist der Schmotzige Dunschdig. Die Blätzlebuebe treffen ich um diese Uhrzeit am Stefansplatz zum Start in die Konstanzer Straßenfasnacht. Im wahrsten Sinne mit Pauken und Trompeten ziehen über 100 Blätzlebuebe und Hansele durch die Innenstadt und auch dem Letzten ist nach diesem Wecken klar: jetzt ist Fasnacht. Durch die Innenstadt und Stadelhofen geht es dann in Richtung Schnetztor, wo die Stadtwache den Blätzlebuebe zunächst den Zutritt in ihre Stadt verwehrt. Nach einem gemeinsamen „Narro Narro, Siebe Siebe“ geht es  zum (Holstein)-Beck in der Hussenstraße, wo der Vögele-Beck-Spruch aufgesagt wird und es für alle Blätzlebuebe die verdienten Brezen gibt. Zum Abschluss wird auf dem Blätzleplatz der Laternentanz aufgeführt. Nach einem gemeinsamen Frühstück werden verschiedene Schulen und Kindergärten durch die Zunft befreit.

Kinderumzug & Wurstschnappen

Der Fasnachtsmontag steht bei den Blätzlebueben ganz im Zeichen der Kinder und der Familien. Gemeinsam mit der Großen Narrengesellschaft Niederburg organisieren wir seit einigen Jahren einen sehr beliebten Kinderumzug, bei dem sich zahlreiche Mäschgerle mit ihrem Narrensomen vom Münster durch die Niederburg auf die Marktstätte bewegt. Viele Konstanzer Zünfte und Narrengruppen nehmen teil, ebenso wie Fanfarenzüge und andere Musikgruppen. Oft ist auch eine befreundete Narrenzunft zu Gast. Auf der Marktstätte erwartet die Kinder das Wurstschnappen. Rund um den Kaiserbrunnen stehen Hunderte von Kindern und versuchen, eines der Würstle zu schnappen, die an Angeln über ihren Köpfen schweben. Dazu gibt es Brezelen und seit neuestem auch Überbleibsel-Nikoläuse. Anschließend finden Kinder auf der Marktstätte zahlreiche Spielstationen, die von diversen Konstanzer Narrengruppen betreut werden. Dazu noch Narrenmusik – was will das Narrenherz mehr?

Die Verbrennung

Alles hat ein Ende – auch die schönste Fasnacht am Fasnachtsdienstag. Seit 1969 wird dazu auf dem Augustinerplatz mit Wehklagen eine große Strohpuppe verbrannt. jedes Jahr wird dabei mit Spannung erwartet welches Sujet unsere Puppenbauer gewählt haben – und da war wirklich schon alles dabei: Vom überlebensgroßen Blätz, über eine Rakete, eine Einkaufstasche bis zu einer Burg. zum letzten Mal an der Fasnacht wird nochmals der Laternentanz aufgeführt und mit einem leisen Ho Narro verabschiedet man dann die Fasnacht bis zum kommenden Jahr. Seit 2019 wird gemeinsam mit der freien Narrengruppe der Keiler eine extra Kinderveranstaltung durchgeführt: Gemeinsam bauen die Kinder auf dem Augustinerplatz eine große Strohpuppe und diese wird dann unter Singen und Tanzen gemeinsam verbrannt.

 

Schnurren und Strählen

Wie die Pritsche, der rote Kam oder die weißen Handschuhe gehört es zum Blätzlebueb, dass er zum Schnurren und Strählen geht. Im Blätz, mit der Haube über dem Kopf und mit verstellter Stimme redend, kann man dem/der Gegenüber ganz unverblümt die Meinung sagen, necken, mit etwas überraschen oder einfach nur Blödsinn ihm reden – und das alles natürlich nach dem Grundsatz «allen wohl und niemand weh», denn verletzen soll man auch auf der Fasnacht niemanden. So zieht der Blätzlebuebe durch die Stadt, neckt die Zuschauerinnen beim Umzug oder erzählt in den zahlreichen Wirtschaften und Weinstuben entsprechende Geschichten. Und natürlich vergisst man dabei das Aufsagen der Narrensprüchle nicht. Leider ist dies in den letzten Jahren etwas verloren gegangen und man sieht ausser an den Umzügen immer weniger Blätz mit «Haube auf» beim Schnurren und Strählen. Dies wollen wir aber für die Zukunft wieder ändern.

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